Carbon Black oder Industrieruß ist ein wirtschaftlich bedeutendes Material. Es wird in Verbrennungsprozessen hergestellt und besteht aus fast reinem Kohlenstoff. Seit knapp einem Jahrhundert wird es systematisch produziert – für eine Vielzahl von Anwendungen und Produkten: als Bestandteil von Toner, Autoreifen, Wimperntusche, zur Lederfärbung u.v.m.
Weil Industrieruß vielen Produkten beigemischt wird, ist ein Kontakt mit diesem Material auf verschiedenen Wegen möglich: über das Einatmen von Partikeln (z.B. aus Stäuben von Laserdruckern) oder über die Haut (z.B. durch Kosmetika oder Textilfarben). Der Magen-Darmtrakt ist deutlich weniger davon betroffen. Die hohe Produktionsmenge dieses Materials, das häufig in seiner Nanoform vorliegt, legt nahe, dass Menschen an ihrem Arbeitsplatz bei der Herstellung der Substanz in Kontakt damit kommen können. Dazu gibt es eine Reihe von Untersuchungen, in denen sowohl die Mengen in der Luft am Arbeitsplatz als auch deren medizinische Auswirkungen erfasst wurden.
In der Umwelt stellt eher der Kohlenstoff-Feinstaub aus Verbrennungsprozessen (Heizungen, Verkehr) ein Problem dar als der gezielt hergestellte Industrieruß.
Bei der Wirkung des Industrierußes auf Mensch, Tier und Umwelt sind eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen: zum einen bestehen viele umweltrelevante Feinpartikel (Abgase aus Industrie und Verkehr, Tabakrauch u.v.m.) ebenfalls überwiegend aus unstrukturiertem Kohlenstoff. Jedoch sind diese Partikel häufig mit weiteren Chemikalien belastet. Industrieruß hingegen ist sehr rein und enthält nur wenige Verunreinigungen. Dennoch gibt es Hinweise auf schädliche Wirkungen in der Lunge, wenn man größere Mengen über längere Zeit einatmet. Auch in der Umwelt dürften Organismen von diesem Material nur geschädigt werden, wenn sie es in sehr großen Mengen erhalten, die als unrealistisch hoch angesehen werden.